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Die Paulun-Medaille wird von der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Medizin (DGCM) gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation, der Chinesisch-Deutschen Gesellschaft für Medizin (CDGM), an Persönlichkeiten verliehen, die herausragende Verdienste in der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit im Bereich der Medizin erbracht haben. Diese Auszeichnung ehrt die Erinnerung an Erich Paulun und würdigt diejenigen, die seine Vision einer engen medizinischen Kooperation fortführen.

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Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem die unten angeführten Personen, sich durch ihr Engagement in der medizinischen Forschung und im Austausch zwischen beiden Ländern verdient gemacht haben.

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Qiu Fazu (1914–2008) war ein bedeutender chinesischer Chirurg und Retter jüdischer Häftlinge. Nach dem Tod seiner Mutter, der auf unzureichende medizinische Versorgung zurückzuführen war, entschied er sich, Medizin zu studieren. Er absolvierte die Deutsche Medizinschule in Shanghai und setzte sein Studium als Humboldt-Stipendiat in München fort, wo er 1940 promovierte. Während des Zweiten Weltkriegs rettete er KZ-Häftlinge vor den Nazis, indem er sie in einem Krankenhaus versteckte. Nach dem Krieg kehrte Qiu nach China zurück, wo er als Pionier der Organtransplantation wirkte und die chinesische Abdominalchirurgie revolutionierte. Er war Mitbegründer der Chinesisch-Deutschen Gesellschaft für Medizin und wurde mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet, darunter die Paulun-Medaille und das Große Bundesverdienstkreuz.

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Wu Zhongbi (1919–2007) war ein chinesischer Pathologe und Rechtsmediziner, der in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und während des Kriegs mit Japan studierte. Er absolvierte sein Medizinstudium an der Tongji-Universität in Shanghai, einer Einrichtung mit starken deutschen Wurzeln. 1956 wurde er Professor für Pathologie, später leitete er das Institut für Pathologie an der Tongji-Universität, die nach Wuhan verlegt wurde. Wu war ein Pionier in der Erforschung der Schistosomiasis (Bilharziose) und trug zur Entwicklung eines Impfstoffs bei, in Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg. Er verfasste zahlreiche Monographien und Lehrbücher und übersetzte viele Werke aus dem Deutschen. Wu war Gründungsmitglied der Chinesisch-Deutschen Gesellschaft für Medizin und setzte sich für den wissenschaftlichen Austausch mit Deutschland ein. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Großen Bundesverdienstkreuz, Ehrendoktortiteln der Universitäten Ulm, Heidelberg und Essen und 2007 mit der Paulun-Medaille der DCGM.

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Paul Unschuld wurde 1971 in Sinologie promoviert, erwarb 1974 einen Master of Public Health, unterrichtete 1975 bis 1984 an der School of Hygiene and Public Health der Johns Hopkins University in Baltimore, Maryland, zuletzt als Visiting Associate Professor. Von 1986 bis 2006 war er C4-Professor und Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2006 ist er Professor und Direktor des Horst-Görtz-Stiftungsinstituts für Theorie, Geschichte und Ethik Chinesischer Lebenswissenschaften (HGI) der Charité in Berlin, das 2016 in Institut für Chinesische Lebenswissenschaften (ICL) umbenannt wurde. Die Übersetzung des Bencao gangmu startete 2001. 2007 erhielt Unschuld, einer der besten Kenner der chinesischen Medizingeschichte  und frühchinesischer Fachliteratur, das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2011 wurde aufgrund seiner Initiative - gemeinsam mit den chinesischen Partnern- das Ben Cao Gang Mu in das Verzeichnis des UNESCO Weltdokumentenerbe (memory of the world) aufgenommen. Die DCGM zeichnete Prof. Unschuld im Jahr 2024 mit der Paulun-Medaille aus.

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